Biografie

Walter B. Probst ist am 13. März 1950 in der Ostschweiz geboren und in einem kreativen Umfeld aufgewachsen. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kunstschmied und besuchte anschliessend die Kunstgewerbeschule in Basel. Die Entscheidung die Kunst als Lebensherausforderung anzunehmen, war somit gefallen.

Nach seinem Abschluss im Jahre 1970 zog es ihn in die Ferne und er reiste über den Landweg nach Indonesien. Vom vielfältigen Kunsthandwerk fasziniert, inspirierte ihn die indonesische Batik-Tradition, die Textilveredelung zu studieren. Als Autodidakt entwickelte er eigene Techniken, die sich wesentlich von der Batiktradition unterscheiden.

1975 kehrte er zurück in die Schweiz, wo er als Kunstschmied tätig war und gleichzeitig die Batiktechnik praktizierte und weitervermittelte. Die Herausforderung beim Schmieden war die Bronze, die er vor seiner Abreise kennenlernte. Mit diesem Metall wurde noch nie geschmiedet und seine Meisterschaft lag darin, aus einem Stück zu kreieren.

Eine Vielfalt von Skulpturen entstand, wie Bäume, Tiere, Kugeln, uvm.. Neben dem Schmieden und der Batiktechnik, war ihm auch die Verarbeitung von Holz, Stein und Glas vertraut und seine Gabe des Zeichnens half ihm seine Kunstwerke zu entwerfen. Zudem entwickelte er die Aquarelltechnik „Anima Animus“, die er in Kursen an begeisterte Kreative weitervermittelte.

Als Ergänzung zur Kunst unterrichtete er 15 Jahre das Instrument Didgeridoo und besuchte im Jahre 1990 eine siebenjährige schamanische Ausbildung bei Harley Swift Deer. Im Schamanismus fand er alle Antworten, um seine scheinbar unheilbare Krankheit „Morbus Bechterew“, die im Alter von 18 Jahren diagnostiziert wurde, zu heilen. Von da an gehörten schamanische Zeremonien ebenso zu seinem Leben wie die Kreativität.

Walter nutzte die Kunst, um seine Innenwelt nach Aussen zu tragen und somit die Übersinnlichkeit und Transzendenz sichtbar zu machen. Um die Materie zu vergeistigen und den Geist zu manifestieren. Nach dem Motto „einmalige Kunst für einmalige Menschen“, kreierte er Kunstobjekte, verbunden mit einer Botschaft und als wichtige Spiegel der Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis.

Nach 20 Jahren Tätigkeit kamen die Mineralien in sein Leben und er erkannte, dass sie der Bronze bedürfen, um sich in ihrer Schönheit und Aufrichtigkeit zu präsentieren. Von da an diente er der Welt der Mineralien, hat sie durch individuell geschmiedete Sockel aufgerichtet und ihnen mit der Verbindung zur Bronze die verloren gegangene Erdung zurückgegeben.

Kleine Edelsteine werden seit tausenden von Jahren wie selbstverständlich von Juwelieren in Metalle gefasst, doch bei den grossen Schönheiten fehlt diese Achtsamkeit. Sie werden liegend/schlafend präsentiert, an einer Stelle abgeschnitten/amputiert, wie es Walter nennt, oder auf unästhetische Stahlkonstruktionen und Plexiglassockel gesetzt. Eine Ignoranz, die den Künstler aufforderte, fachmännische und ästhetische Lösungen zu schaffen.

Den Mineralien, die Walter als lebendige Wesenheiten sieht, die gebührende Wertschätzung entgegenzubringen, war die Triebkraft seiner 30-jährigen Tätigkeit als Bronzeschmied für die Kostbarkeiten von Mutter Erde. Bald erkannte er, dass ein Bronzeschmied nicht ausreicht, sondern eine neue Berufsgattung geschaffen werden muss, als Juweliere der grossen Mineralien. Ein Heer von Männern wird benötigt, um dieser Herausforderung gerecht zu werden.

Der Herzenswunsch seine Kenntnisse und Erfahrungen weiterzuvermitteln erwachte und blieb trotz vieler Bemühungen nahezu erfolglos. Die Schmiedekunst gehört einem aussterbenden Handwerk an, was sein Bestreben nicht vereinfachte. 

Doch selbst als Walter vor zehn Jahren ins Pensionsalter kam, sich aus dem Tagesgeschäft zurückzog und sich dem Schreiben seiner zwei Bücher widmete, lebte der Wunsch, sein Wissen weiterzuvermitteln in seinem Herzen weiter. Die Vision, in mineralienreichen Ländern der Welt Schmieden zu eröffnen gewann zunehmend an Bedeutung und er hoffte, in einem fernen Land die Männer zu finden, die mit Freude das Schmiedefeuer beleben und den Amboss zum klingen bringen. Umso erfreuter war er, als sich in diesem Jahr eine Türe zu Madagaskar öffnete, die alle Voraussetzungen erfüllt, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen und eine Schule für Schmiedekunst zu eröffnen.

Tief berührt über die Entwicklung der Ereignisse, reiste Walter im Februar 2022 gemeinsam mit seiner Frau Ursina für zehn Wochen nach Madagaskar um die weiteren Schritte in die Wege zu leiten…